Ich habe euch mittlerweile schon viele Lerntipps und Erfahrungen aus meinen 8 Jahren Studium mitgegeben.
Aber in diesem Beitrag gibt es das allererste Mal ALLES.
Alle Lerntipps aus über 8 Jahren Studium und mehr als 200 Videos zum Thema Lernen.
Willst du die kommenden Klausuren besser abschneiden? Dann lies jetzt weiter.
Nach diesem Beitrag wirst du 100-prozentig bessere Noten schreiben.
Bereich 1: Die wichtigen Basics
Insgesamt musst du 5 Bereiche verstehen, um für immer besser zu lernen und Bereich 1 umfasst erstmal die Basics.
Der erste entscheidende Fehler, den du beim Lernen machen kannst, ist dich einfach an den Schreibtisch zu setzen und mit dem Lernen anzufangen. Wenn du wirklich vor hast die nächsten Stunden dort zu sitzen, musst du das entsprechend vorbereiten. Du solltest nicht mittendrin aufstehen müssen, weil du auf die Toilette musst oder dir was zu trinken holen musst. Dafür sind die Pausen da.
Während deiner Lernphasen sollte es keinen Grund geben aufzustehen.
Denn das reisst dich jedes Mal komplett aus deinem Flow raus.
Mihlalyi Csíkszentmihályi war ein Psychologe, der dieses Konzept von Flow genauer erforscht hat. Ein zentraler Punkt dabei war, dass es erstmal relativ schwer ist in Flow reinzufinden. Aber sobald wir einmal drin sind, haben wir eine extrem starke Konzentrations- und Lernfähigkeit.
Genau deshalb wollen wir es also nicht unnötig unterbrechen, nur weil wir vorher nicht aufm Klo waren.
Was die Ernährung beim Lernen angeht, habe ich außerdem nochmal zwei extra Tipps für dich:
- Eine Reihe an Studien hat gezeigt, dass Kaugummi kauen die Erinnerungsfähigkeit verbessern kann. Wenn du das nächste Mal also zum Beispiel Karteikarten auswendig lernst, kau dabei einfach mal ein Kaugummi. Du kriegst dadurch kein fotografisches Gedächtnis aber es kann deine Erinnerungsfähigkeit tatsächlich verbessern.
- Ein zentraler Treibstoff für unser Gehirn ist Glukose. Sowohl in Bezug auf das Lernen von neuen Dingen, als auch in Bezug auf die Willenskraft weiter zu lernen und nicht frühzeitig aufzuhören. Und Glukose ist im Endeffekt nichts anderes als Zucker. (Daher kommt übrigens auch der “Traubenzucker ist gut fürs Lernen” - Glaube.) Genau deshalb hilft es deiner Lernfähigkeit wenn du ab und zu ein bisschen Zucker zuführst. Zum Beispiel durch einen Eistee, eine Banane oder irgendetwas anderes. Weil es dem Gehirn neuen Antrieb liefert. Übertreib es nur nicht, sonst bist du nach der Klausurphase 10 Kilo schwerer als vorher.
Das bringt uns zu zwei Aspekten, die ich eben schon kurz erwähnt habe:
Lerndauer & Pausen
Eine der häufigsten Fragen, die ich von euch gekriegt habe ist die Frage, wie lange man am Stück lernen sollte.
Denn laut dem Neurowissenschaftler Andrew Huberman und den Studien, die er sich dazu angeschaut hat, sind 90 Minuten der optimale Zeitraum für konzentriertes Arbeiten. Zumindest, um sich langfristig konzentrieren zu können.
Natürlich kannst du auch 4 Stunden am Stück lernen. Aber du wirst merken, dass du danach sehr erschöpft bist und es dir dann schwer fällt weiterzumachen. 90 Minuten sind eine Dauer, um sich über den ganzen Tag gut konzentrieren zu können und genug Erholung für den Kopf einzubauen. Das habe ich auch selbst in meinem eigenen Studium ausprobiert und wirklich gemerkt.
Nach den 90 Minuten machst du dann 15-20 Minuten Pause.
Aber die Pausen sind direkt das nächste Problem.
Wahrscheinlich weißt du in Pausen oft auch nicht wirklich, was du machen sollst. Ging mir ganz genauso.
Ans Handy gehen ist schlecht, weil wir uns dabei auch konzentrieren und unseren Kopf mit zusätzlichen Informationen füllen.
Wir verbrauchen damit also auch in der Pause unnötig Gehirnleistung. Das wollen wir nicht.
Aber was sollen wir stattdessen machen?
Der wichtigste Punkt von allen ist: Aufstehen.
Ich habe selbst oft den Fehler gemacht meine Gesundheit in der Klausurphase zu vernachlässigen. Und das hat dazu geführt, dass ich Rückenschmerzen gekriegt habe und wirklich auch an Gewicht zugenommen habe. Einfach, weil ich die ganzen Tage lang nur rumsaß.
Aber das ist es nicht wert. Vernachlässige nicht deine Gesundheit nur für ein paar Noten.
Achte darauf so viel Bewegung wie möglich einzubauen und nutze die Pausen jedes Mal um mal kurz aufzustehen und ein paar Schritte zu machen. Du kannst dich dabei mit Freunden unterhalten, mal kurz an die frische Luft oder eben wieder auf die Toilette gehen. Das hilft dir beim Lernen und deiner Gesundheit.
Das bringt uns zum letzten Punkt der Basics, nämlich deiner Lernumgebung.
Ich sag euch ganz ehrlich, dass ich selbst oft keine Lust habe zu lernen oder zu arbeiten. Wenn ich an diesen Tagen zu Hause bleibe und dort versuche zu lernen, dann wird es höchstwahrscheinlich kein produktiver Tag.
Besorg dir zusätzlich Noise-Cancelling Kopfhörer und du wirst sehen, dass die richtige Umgebung auch aus schwierigen Tagen produktive Tage machen kann. Denn in dieser Umgebung sitzt du nicht alleine zu Hause rum, sondern bist unter Menschen, die auch alle irgendetwas machen.
Bei dem Thema ist noch wichtig, dass laut wissenschaftlichen Studien die Musik einen großen Unterschied machen kann.
Wenn du beim Lernen Musik hörst, dann probier diese 3 Arten von Sounds demnächst einmal aus.
Ich habe dir ein paar Playlists auch auf dieser Seite verlinkt.
Bereich 2: Konzentration
Keine Sorge, wir reden gleich noch über Lernmethoden, aber auch die beste Lernmethode funktioniert nur, wenn du sie konzentriert nutzt.
Wenn du stattdessen alle 5 Minuten gedanklich woanders bist oder am Handy hängst, bringt dir die beste Lernmethode der Welt überhaupt nichts.
Deshalb hier einmal die 3 wichtigsten Punkte für unzerstörbare Konzentration:
- Bau Ruhe in deinen Alltag ein. Fülle nicht jede freie Minute in deinem Leben mit TikTok Videos, Musik oder Netflix-Serien. Wahrscheinlich findest du es mittlerweile schon komisch, wenn du einfach in deinem Zimmer sitzen würdest und nichts an ist. Die Gedanken in unserem Kopf brauchen Stille, um sich zu sortieren. Wenn du denen aber sonst nie die Chance dazu gibst, dann kommen deine Gedanken in den stillen Momenten hoch, wo sie eigentlich nur stören: Entweder beim Lernen oder beim Schlafen gehen. Und das führt dazu, dass du dich nicht konzentrieren kannst oder nicht einschlafen kannst.
- Der Klassiker: Werde dein Handy los. Dein Handy hat beim Lernen wirklich nichts in deiner Nähe zu suchen. Mach den “Nicht Stören”-Modus an und pack es irgendwo hin, wo du es nicht siehst. Das ist wichtig. Leg es NICHT auf den Schreibtisch.
- Trainiere deine Konzentration wie einen Muskel. Gerade haben wir die Ähnlichkeit schon bei den Pausen gemerkt, weil unser “Konzentrationsmuskel” sich zwischendurch kurz auszuruhen muss. Und der andere Aspekt in der Ansicht ist, dass Konzentration auch mit Übung und Training stärker wird. Wenn es also bei dir nicht direkt mit 90 Minuten klappt, dann mach stattdessen 30 Minuten oder 50 Minuten und werde mit jedem Mal besser.
Bereich 3: Lernmethoden
Das Wichtigste zuerst:
Beim Lernen gibt es 2 Richtungen, in die Informationen fließen können:
- In unseren Kopf rein (Lesen, Anschauen, Anhören, …)
- Aus unserem Kopf raus (Antworten, Erklären, Beschreiben, …)
Und die meisten denken, dass wir lernen wenn Informationen in unseren Kopf reinfließen. Aber genau das ist der Fehler.
Wenn wir uns daran erinnern müssen, was nochmal die Definition von dem Begriff Aufbauorganisation war.
Oder wir erklären müssen, was mit “Datenkapselung” in der Programmierung gemeint ist.
Und genau das ist der Punkt, an dem das mittlerweile sehr bekannte Konzept Active Recall ins Spiel kommt.
Das einzige, was du dir zu Active Recall merken musst ist Folgendes:
Frage dich öfter ab.
Je mehr Möglichkeiten du findest, um dich abzufragen und so die Informationen aus deinem Kopf rauszuholen, desto besser wirst du Informationen verstehen und erklären können.
That’s it. Das ist Active Recall in einem Satz.
- Mach am Ende eines Themas, eines Skripts oder eines Kapitels die Augen zu und frage dich, was du gerade gelernt hast.
- Schreib dir Informationen als Frage raus und frage dich am nächsten Tag ab, was du gestern gelernt hast.
Je mehr abfragen, desto besser.
Das ist der Unterschied zwischen aktivem und passivem Lernen. Abfragen gegen Durchlesen.
Und das ist der mit Abstand wichtigste Punkt, für bessere Noten.
Konkrete Lernmethoden
Das bringt uns zur Lernmethode und damit auch der Frage, wie du Active Recall dann praktisch benutzen solltest.
Ich hab in der Schule und am Anfang des Studiums immer nur Zusammenfassungen gemacht und die mehrfach durchgelesen. Das ist die klassischste Version von passivem Lernen. Es ist passiv, weil dein Gehirn dabei nicht selbst aktiv werden musst. Es kann sich zurücklehnen und einfach die Informationen, die auf der Zusammenfassung stehen durchgehen.
Das wollen wir ab jetzt nicht mehr.
Aber es ist wichtig die passende Lernmethode zu finden. Und dabei müssen wir unterscheiden.
Es gibt Fächer, in denen wirst du in erster Linie abgefragt:
- “Was versteht man unter dem Begriff …?”
- “Nennen Sie die 3 Bereiche von Blablabla”
- “Was ist die Funktion des XY?”
Bei dieser Art von Klausuren ist die Herausforderung alles vor der Klausur durchzugehen und sich an alles zu erinnern.
Und das ist nicht immer einfach denn meistens ist es wirklich einfach ein riesiger Haufen an Schei… Lernstoff.
Das sind klassische Abfrageklausuren.
Im Gegensatz dazu gibt es Transferklausuren.
Prüfungen wie in Mathe, bei denen man neuartige Aufgaben lösen muss, die man so noch nie gesehen hat.
Hier ist es deutlich wichtiger vorher verstanden zu haben worum es geht. Nur dann kannst du auch Aufgaben lösen, die du so noch nie gesehen hast.
Um das zu schaffen, googel ich immer erstmal das Thema und lese mir einen Wikipediaartikel, einen Blogbeitrag oder irgendetwas anderes dazu durch. Dadurch verstehe ich später, wofür die Zahlen in der Gleichung stehen oder warum man die Formel jetzt benutzen muss.
Und wenn du das einmal verstanden hast, dann ist auch egal, was für eine Aufgabe vor dir liegt.
Denn du hast das Grundkonzept verstanden und kannst es auf jede Aufgabe anwenden.
Mit diesen Lernmethoden kannst du dann theoretisch gute Noten schreiben. Vorausgesetzt du hast die nötige Vorarbeit geleistet 👇
Bereich 4: Struktur & Planung
Gute Noten sind kein Zufall.
Für die meisten beginnt die Lernphase damit irgendwelche Unterlagen aufzuschlagen und damit anzufangen zu lernen. Aber ohne eine Vorstellung davon zu haben, was du sonst noch zu tun hast und wie wichtig verschiedene Aufgaben wirklich sind, wirst du viele Fehler machen. Du wirst in Zeitnot kommen, weil du dich auf die falschen Aufgaben konzentriert hast und musst auf Lücke lernen.
Und diese Angst und Ungewissheit wenn man schlecht vorbereitet in eine Klausur gehen muss, ist eine der schlimmsten Sachen überhaupt.
Deshalb brauchst du ein System und einen Plan.
Ich habe dafür mein Study System und das ist das wahrscheinlich beste digitale System, um Struktur und Organisation in dein Studium zu bringen. Darin erstelle ich mir meine Lernpläne, habe meine Klausurtermine im Blick und habe auch alle meine Lernunterlagen an einem Ort. Und auch neben dem Studium bringe ich mit dem Habit Tracker, Workout Tracker, Finanz Tracker, Second Brain und noch vielem mehr Struktur in mein Leben.
Und das hat mein Leben wirklich verändert.
Dinge wie ein Lernplan sind super wichtig aber ich weiß auch, dass ein Lernplan für die meisten unnötig erscheint.
Aber es geht beim Lernplan gar nicht um den Plan, der am Ende dabei rauskommt. Es geht vielmehr darum, sich einmal Gedanken darüber zu machen, wie viel Zeit man hat, was zu tun ist, welche Prioritäten man setzen muss und wie man das am besten hinkriegt.
Der Plan am Ende wird sich wahrscheinlich verändern, weil man mal langsamer ist als geplant oder mal krank wird.
Aber du weißt dadurch trotzdem was zu tun ist und wie du in der Zeit liegst.
Wenn du deinen Plan machst bzw. generell für Klausuren lernst, dann ist es außerdem eine Sache wichtig:
Das Interleaving-Konzept ist beim Lernen wirklich ein Gamechanger und einer der wichtigsten Punkte, wenn es darum geht effektiv für mehrere Klausuren zu lernen.
Im Endeffekt geht es dabei nur um eine Sache: Lerne 2-3 Fächer pro Tag.
Der Wechsel zwischen verschiedenen Fächern führt dazu, dass die Inhalte besser im Kopf verankert werden und du gleichzeitig in mehreren Fächern vorankommst. Lerne Fach 1 in der ersten Hälfte des Tages, lerne Fach 2 in der zweiten Hälfte des Tages und wiederhole am Ende des Tages noch einmal alles, was du gelernt hast.
Das wird dein Lernen für immer verändern.
Bereich 5: Glaubst du überhaupt daran?
Damit kommen wir zum letzten Bereich und der wird für manche von euch nicht ganz so angenehm.
Die ganzen Punkten aus den vorherigen Bereichen werden deine Noten verbessern, das verspreche ich dir.
Aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die Wurzel für viele deiner Probleme tiefer liegt.
Ich weiß zum Beispiel, dass du besser werden willst, aber nicht daran glaubst auch 1er-Student sein zu können.
Wahrscheinlich ist dieser Gedanke so noch nie in deinen Kopf gekommen.
Ich hab in der Schule nur Dreier und Vierer Noten geschrieben und auch am Anfang des Studiums große Probleme gehabt.
Als ich aber beschlossen und daran geglaubt habe, 1er-Student werden zu können, hat sich das für immer verändert.
Es ist nicht so schwer, wie du denkst.
Ich weiß, dass du das Zeug dazu hast, in Studium und Schule gute Leistung zu bringen.
Aber du musst du eine Sache erkennen:
Du musst etwas dafür tun.
Du musst erkennen, dass alles im Leben harte Arbeit erfordert.
Nimm dein Leben deshalb selbst in die Hand und steckt die nötige Zeit und Mühe rein. Es gibt kein besseres Gefühl als für etwas hart zu arbeiten und die entsprechenden Ergebnisse zu kriegen. Und ich wünsche dir sehr, dass du ab jetzt regelmäßig dieses Erfolgsgefühl spüren darfst.
Als abschließende Übung möchte ich, dass du jetzt Active Recall nutzt.
Denk mal kurz darüber nach, was du aus diesem Beitrag mitgenommen hast und was für dich am wichtigsten war. Das müssen bei weitem nicht alle Punkte sein. Selbst wenn es nur ein Aspekt ist, reicht das aus. So trainierst du Active Recall direkt mal und kannst die Punkte aus dem Beitrag besser behalten.
Um dir mein komplettes Study System mal anzuschauen, kannst du dir noch dieses Video anschauen und ansonsten wünsche ich euch viel Erfolg bei euren Klausuren.