Wie geht man im Studium mit Stress in der Prüfungsphase um?
Für meine Entwicklung von einem 3er-Abitur hin zu einem 1er-Studenten musste ich eine Antwort auf genau diese Frage finden.
Am Ende meines dritten Semesters saß ich mit einem Freund in einer Vorlesung und er fragte mich, ob ich schon für die Matheklausur in 2 Wochen gelernt hatte.
Aber ich hatte diese Klausur bis dahin komplett vergessen.
Durch diese Frage entstand sofort eine Reihe an Gedanken, die mein Stresslevel in die Stratosphäre katapultiert haben:
- “Wie konnte ich die Klausur vergessen?”
- “Warum lerne ich jedes Mal zu spät für Klausuren?”
- “Kann ich Mathe überhaupt bestehen?”
- “Was, wenn ich nicht bestehe?”
- “Wo soll ich jetzt überhaupt anfangen zu lernen?””
Ich musste meine Gedanken im Anschluss also erstmal sortieren und mich möglichst schnell auf die kommende Klausur vorbereiten.
Nachdem ich mich beruhig hatte, habe ich nochmal über die Situation nachgedacht und dabei eine Sache erkannt:
Im Studium gibt es drei zentrale Bereiche, welche Ursache oder Lösung für genau diese Situationen sein können.
Und weil ich diese dann erkannt und gemeistert habe, fiel mir das Studium insgesamt viel leichter:
Organisation
Der Grund dafür, dass ich die Matheklausur nicht auf dem Schirm hatte, war die fehlende Planung für meine Klausuren.
Alle Aufgaben und Termine habe ich versucht im Kopf zu behalten und sehr regelmäßig Dinge vergessen.
Aber im Anschluss habe ich einfache Lösungen dafür gefunden:
- Erstelle dir eine einfach To Do Liste Durch die Übersicht der Aufgaben vergisst du weniger und hast immer vor Augen, was noch vor dir liegt.
- Mach dir einen Klausurplan Hiermit legst fest, für welche Klausuren du an welchen Tagen lernst. Dadurch hast du die Möglichkeit, genügend Lernzeit für jede Klausur einzuplanen.
(Beides und noch sehr viel mehr sind Teil meines Study Systems.)
Mindset
Gerade unsere Gedanken sind eine zentrale Problemquelle, wenn es um Prüfungen geht.
Oft gehen wir gleich vom schlechtesten Ergebnis aus oder konzentrieren uns ausschließlich auf die verschiedenen Probleme, die noch entstehen könnten.
Aber das ist ein unnötig pessimistisches Denken.
Natürlich kann viel schiefgehen aber es kann genauso viel auch gut laufen.
Wir daher dringend aufhören imm vom Worst Case auszugehen!
Aspekte, die mir dagegen geholfen haben:
- Relativieren: Oft überschätzen wir die Bedeutung von solchen Prüfungen. Selbst wenn wir eine Klausur nicht bestehen, hat das meistens kaum wirklich schlimme Konsequenzen.
- Realistischer Optimismus: Anstatt immer nur an den “Worst Case” zu denken, erinnere dich an die zahlreichen Prüfungen, die du in Schule und Studium bereits bestanden hast. Diese Klausur, die jetzt vor dir liegt, ist kaum anders als alle anderen zuvor.
Praktische Methoden
Wenn es dann an die eigentliche Vorbereitung und später an die Prüfung geht, entstehen weitere Herausforderungen.
Zum Beispiel, dass du das Gefühl von Überforderung als Grund nimmst, dir keine Mühe zu geben.
Oder negative Gedanken und Nervosität einfach akzeptierst und denkst, du hättest keinen Einfluss darauf.
Aber auch hier hast du sehr viele Möglichkeiten:
- Orientiere dich an Altklausuren: Wenn wenig Zeit ist, können Altklausuren einen wertvollen Anhaltspunkt für die wichtigsten Inhalte geben.
- Priorisiere dein Lernen: Lerne nicht einfach von vorne bis hinten. Schau dir an, welche Inhalte besonders relevant sind und lerne diese zuerst.
- Die 6-3-6 Atmung: Wir können unsere Nervosität durch Atemtechniken stark reduzieren. Bei der Vorbereitung oder auch in der Prüfung hat mir die 6-3-6 Atmung sehr geholfen. (6 Sekunden einatmen - 3 Sekunden halten - 6 Sekunden ausatmen)
- Achte auf deine Gedanken: Deine Gedanken sind nicht deine Realität. Du musst negative Gedanken nicht einfach hinnehmen. Diese entstehen durch Emotionen oder instinktiv. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass diese recht haben. Stattdessen kannst du diese erkennen, Gegenargumente finden und die so sehr schnell entkräften.
Diese drei Bereiche und die zahlreichen Methoden waren extrem wichtig für meine Entwicklung hin zum 1er-Studenten. Schau dir an, welche dieser Bereiche für dich relevant sind und probiere die Methoden selbst aus. Sie können einen sehr großen Unterschied machen.
Ich hoffe das hat dir geholfen. :) Luis